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Aktuelle Marktinfo August

Veröffentlicht am 11. August 2023

Rinder:

Die Schlachtrindermärkte zeigen sich in vielen EU-Ländern weitgehend stabilisiert. In Deutschland hat sich der Markt für Jungstiere wieder gefestigt - die Preise steigen aufgrund des geringen Angebots, obwohl der Fleischmarkt keine Impulse liefert. Landwirte haben derzeit Priorität bei den Erntearbeiten, was zu einer weiteren Verknappung der angebotenen Menge führt. Auch bei Schlachtkühen erfolgt die Lieferung etwas langsamer, da die Tiere zurückgehalten werden. Obwohl die Nachfrage nicht hoch ist, ist das Angebot entsprechend knapp.

In Österreich liegt das Angebot bei Jungstieren auf stabilem bis leicht rückläufigem Niveau und tendenziell leicht unter dem Vorjahr. Die Preisentwicklung gestaltete sich in den letzten Wochen aufgrund der rückläufigen Absatzmengen im Lebensmitteleinzelhandel sehr herausfordernd. Einzig und allein der Gastrogroßhandel sowie die Gastronomie bzw. Hotellerie entwickelten sich dagegen zufriedenstellend.

In den nächsten Wochen sollten sich die Jungstierpreise nach oben bewegen. Entscheidend wird sein, wie sich das Konsumverhalten bei Rindfleisch zeigt. Wesentlich wird auch die Absatz- und Preisentwicklung am Exportmarkt Deutschland sein, welcher in den letzten beiden Jahren ein wesentlicher Preismotor war.

Die Schlachtkuhmärkte entwickelten sich im ersten Halbjahr durchaus positiv. Dieser wurde durch die Schweiz-Exportkontingente sowie durch eine knappe Angebotssituation beflügelt. Traditionell trifft ab September ein immer höheres Angebot (durch Trockenheit und teilweise Futtermangel) auf eine gleichbleibende Nachfrage. Die Märkte werden leicht unter Druck geraten. 

Etwas angespannt ist weiterhin die Situation bei Bio-Kühen aufgrund der Marktlage im Export (Bio-Verarbeitungsrindfleisch). Eine Rücknahme der Bio-Zuschläge musste bereits Anfang August hingenommen werden. Mit dem Ende der Alm- und Weidesaison im Herbst wird ein steigendes Angobot an Biokühen erwartet.   

Einstellrinder:
Jahreszeitlich bedingt ist das Angebot bei Einstellern weiterhin auf einem knappen Niveau. Aktuell ist das Angebot in allen Kategorien nicht bedarfsdeckend. In der Fresser-Vermarktung steht ein knappes Angebot einer hohen Nachfrage gegenüber. Die Preise für Fresser ziehen leicht an - es wird eine Stabilisierung der Märkte erwartet. 

Nutzkälber:
Bei den Nutzkälbern ist das Angebot generell leicht steigend. Auf den Versteigerungen ist wieder eine stärkere Differenzierung zwischen den Qualitäten zu verzeichnen. Die Nachfrage wird heuer unerwartet früh etwas ruhiger. Die Preise notieren deutlich ruhiger. In den nächsten Wochen wird die Abkalbesaison in den westlichen Bundesländern zu einem deutlich höheren Angebot bei Nutzkälbern führen. 

Schweine:

Der Schlachtschweinemarkt ist kurzfristig unruhig geworden. Rekordpreise und ein nicht mehr ganz so reibungsloser Fleischabsatz zeigten erstmals ihre Wirkung auf den Märkten. Nur durch das seit Wochen unterdurchschnittliche Angebot wurde der reduzierte Absatz aufgrund der Konsumschwäche überdeckt. Nun ist ein nicht ganz unerwarteter Wandel am Schlachtschweinemarkt eingetreten. Volle Fleischmärkte, verstärkter Urlaubsgenuss außerhalb Österreichs und das anhaltend unbeständige Wetter haben am inländischen Fleischmarkt zu bestenfalls mittleren Warenabzügen bei Grillartikeln und Verarbeitungsware geführt. Zudem sind die europäischen Exporteure weniger wettbewerbsfähig, da die vergleichsweise hohen EU-Preise auch die Exportverkäufe erschweren.

In Österreich wird aufgrund der kleinen Lebendstückzahlen seitens der Schlachtbetriebe zur Fixkostenabdeckung weiter um jedes Schwein geworben. Neu entwickelte Warenströme in Europa stellen so manchen Betrieb jedoch nicht nur bei der Absatzmenge, sondern auch bei der preislichen Umsetzung vor neue Herausforderungen.

In diesen bewegten Zeiten ist es uns gelungen, die Absatz- und Vertriebswege für das AMA-Gütesiegel „donauland Schwein" und "tullnerfelder Schwein" zu etablieren.
Durch die Bemühungen und das Engagement der Erzeugergemeinschaft Gut Streitdorf konnte gemeinsam mit den Schlacht- und Zerlegebetrieben ein Mehrerlös für Sie als Lieferant umgesetzt werden. Dieser wird Ihnen als sog. "Donauland" bzw. "Tullnerfelder" Bonus ausbezahlt.

Ausblick auf den Schlachtschweinemarkt:

Die Konsumschwäche während der Haupturlaubszeit ist nicht neu und hat jedes Jahr Auswirkungen auf den Markt. Mit der Rückkehr der ersten Urlauber, grillfreundlicherem Wetter und verstärkten Absatztätigkeiten im Handel, sollte im August die Fleischnachfrage wieder belebter und die Mengenumsätze im Verkauf zunehmen. Eine Marktstabilisierung wird auch durch die Hochrechnung der Ferkelproduktionszahlen erreicht - es wird kein größeres Lebendangebot in den nächsten Wochen erwartet.

Europaweit sollten sich die rückläufige Produktion und der Konsum die Waage halten. Neue Warenströme durch veränderte Produktionszahlen werden sich in den nächsten Monaten verdeutlichen.