Skip to main content

Aktuelle Marktinfo Juli

Veröffentlicht am 14. Juli 2023

Rinder:

Der Rindfleischmarkt war wochenlang von einer sehr stabilen Marktphase geprägt. Aktuell herrscht jedoch nahezu in allen Kategorien ein Preisdruck. Ausgelöst wurde dies einerseits durch die höheren Temperaturen und dem damit verbundenen Rückgang des Fleischkonsums, andererseits spielt auch die Teuerung noch immer eine Rolle. Derzeit kommen auch die Lebendexporte in die Türkei aufgrund der hohen Temperatur zum Erliegen, wodurch zusätzliche Ware am Markt bleibt. Sowohl im Lebensmitteleinzelhandel als auch im Großhandel sind die Absätze nicht zufriedenstellend, vor allem AMA-Gütesiegel-Fleisch und Gustostücke sind ganz schwierig zu vermarkten. Lediglich Edelteile lassen sich derzeit am Markt platzieren.

Auch im Schlachtkuhbereich kommt es trotz unterdurchschnittlichem Angebot zu einem Marktdruck. Derzeit lagert nahezu kein Schlachthof Verarbeitungsware ins Tiefkühllager ein. Die anhaltende Trockenheit in manchen Regionen in Österreich könnte sich ebenso negativ auf die Märkte auswirken.

Zusammengefasst werden die nächsten 2-3 Wochen herausfordernd sein. Mitte August sollten sich die Märkte wieder stabilisieren. Speziell im Stierbereich sollten dann wieder stabile Marktverhältnisse herrschen. Bei Schlachtkühen wird das Preisneviau  erfahrungsgemäß im Herbst etwas rückläufig sein.

Schweine:

Am EU-Schweinemarkt herrschen relativ ausgeglichene Marktverhältnisse auf geringem Umsatzniveau. Das seit Wochen unterdurchschnittliche Angebot dominiert auch weiterhin den Fleischmarkt. Diese Situation spiegelt sich in fast allen EU-Ländern wider und vor allem in Deutschland liegt die Produktion immer noch 10-20 % unter dem Vorjahr. Da die Sommertemperaturen erfahrungsgemäß sowohl das Angebot als auch die Nachfrage gleichermaßen drosseln, dürfte eine relativ stabile Marktsituation in den nächsten Wochen vorherrschen.

In Österreich fehlen seit Wochen 10-20 % an schlachtreifen Schweinen, um die Auslastung der Schlachtbetriebe zu gewährleisten. Dies stellt natürlich die Schlacht- und Zerlegebetriebe vor eine Herausforderung, da die Fixkosten ein wesentlicher Faktor sind. Rund um die Schlachtschweine ist eine Konkurrenzsituation am Markt entstanden. Die Ö-Börse hat dementsprechend darauf reagiert und die Konditionen angepasst, dass in Zeiten außerordentlicher Nachfrage auch die etwas zu schweren Schlachtschweine ohne Abschläge für unsere Mitgliedsbetriebe verrechnet werden. Ebenso wurden weitere Maßnahmen gesetzt, um zusätzliche Wertschöpfung zu den Mitgliedsbetrieben zu bringen. Unter anderem wurde mit dem neu geschaffenen Donauland-Bonus für unser erfolgreiches Qualitätsfleischprogramm „donauland Schwein“ ein zusätzlicher Mehrwert für die Landwirte erzielt.

Der Gegenpol zur erfreulichen Situation der Schweineproduzenten ist, dass durch die raschen Preissteigerungen jedoch das Risiko besteht, dass in gewissen Segmenten wie zum Beispiel in der Gastronomie ein Teil des Schweinefleisches ersetzt wird. Aus diesem Gesichtspunkt ist es auch weiterhin unser größtes Bemühen, durch Absatzförderungsmaßnahmen unsere Qualitätsprogramme (wie „donauland Schwein“) im Verkauf weiter zu stärken.

Starke Marken bringen Absatzsicherheit!“

Lämmer:

Der Markt für konventionelle Lämmer präsentiert sich weiterhin sehr freundlich und weitgehend stabil. Die Nachfrage nach konventionellen Lämmern ist konstant gut und die Preise weiter auf hohem Niveau. Schlachtfertige Lämmer können nach wie vor sofort oder mit kurzer Wartezeit geliefert werden.

Der Markt wurde mit Kurban komplett geräumt – wir starten „leer“ ins dritte Quartal. Nach Ostern im ersten Quartal und Kurban im zweiten Quartal fehlen im dritten Quartal die Vermarktungshöhepunkte. Nun gilt es, den Sommer gut zu überbrücken und für laufenden Absatz zu sorgen. Deshalb wurden für Juli und August einige größere Lieferungen nach Salzburg und Tirol fixiert, um Druck vom niederösterreichischen Markt zu nehmen.

Etwas Sorge bereiten momentan die fallenden Preise für englische Lämmer. Nach einem starken Anstieg der Lämmerpreise im April und Mai sanken die Preise seit Anfang Juni wieder und liegen derzeit auf dem Niveau von 2022 – allerdings bei deutlich erhöhten Schlachtzahlen. 

Am Biomarkt herrscht weiterhin konstante Nachfrage. Die Auszahlungspreise wurden vor Ostern nochmals durch die EZG angehoben.

Die von Absatzpartnern benötigten Wochenmengen können momentan aufgebracht werden. In den Sommermonaten könnten wir noch zusätzliche Biolämmer für die westlichen Bundesländer liefern, die aufgrund der Almsaison ihre Mengen nicht erfüllen werden.

Leider können wir immer wieder Biolämmer nicht als Bio verkaufen, weil die Mindestkriterien
(Klassifizierung EUR, über 16 kg, unter 6 Monate) nicht erreicht werden. Das ist schade, da anders als in den vergangenen Jahren, der Absatz dafür gegeben wäre. Ein etwas höherer Kraftfutter-Einsatz oder/und der Einsatz eines fleischbetonten Widders können die Leistung soweit erhöhen, dass diese Lämmer die Mindestkriterien erfüllen und nicht aussortiert werden müssen.