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Ferkelexporte - eine wichtige Entlastung für den heimischen Ferkelmarkt

Veröffentlicht am 08. August 2022

Seit mehreren Monaten steht der Ferkel­markt in Österreich massiv unter Druck. Hohe Futter- und  Betriebs­mittel­kosten führten dazu, dass Mastställe vorübergehend leer blieben bzw. die Produktion eingestellt wurde. In weiterer Folge entstand ein Ferkelrückstau, der sich schon mehrere Monate nicht mehr reduzieren ließ. Hohe Verkaufs­gewichte und teil­weise über­belegte Aufzucht­ställe kennzeichneten die Situation vieler Ferkel­produzenten.

Rasche Lösungen, um diese prekäre Lage etwas zu entspannen, waren trotz vielfältiger An­strengungen nicht in Sicht. Im Vorjahr konnten wir noch 1.600 Ferkel nach Spanien exportieren, diese Möglichkeit blieb uns leider heuer verwehrt. Die Anforderungen – pro LKW eine Herkunft und ein dem holländischen Niveau angepasster Ferkelpreis – waren für uns nicht erfüllbar.

Intensive Bemühungen und zahlreiche Gespräche

Seit Beginn des stockenden Ferkel­absatzes waren wir mit unserem bulgarischen Netzwerk, welches wir uns seit zehn Jahren aufgebaut haben, in Kontakt. Zählbare Erfolge in Form von Verkaufsabschlüssen ließen aber auf sich warten. Zu instabil und ungewiss wurde die Situation am Schlachtschweinemarkt von unseren bulgarischen Kunden eingeschätzt. Nach intensiven Bemühungen und vielen Gesprächen war es dann am Freitag, dem 15. Juli endlich so weit: Wir erhielten die Zusage, dass wir Anfang der folgenden Woche 1.000 Ferkel auf einen Betrieb in Südostbulgarien liefern können.

Hohes Engagement, aber auch Wetterglück ermöglichten den Ferkelexport

Nun musste alles schnell gehen, die BH Zwettl musste informiert und mit den benötigten Daten betreffend Transportunternehmen, Abladeort und Transportroute versorgt werden, um die entsprechenden Dokumente erstellen zu können. Ein Frächter musste gefunden werden, der Zeit und die entsprechenden Lizenzen für Lang­strecken­transporte  hat - in der kurzen Zeitspanne von Freitag bis Dienstag kein einfaches Unterfangen. Wir möchten uns bei allen beteiligten Personen be­danken - ohne das Engage­ment wäre der Export nicht gelungen.

Glück hatten wir mit dem Wetter, derartige Langstreckenexporte dürfen nur bis zu bestimmten Tem­pe­raturen durchgeführt werden. Dienstag, der 18. Juli war effektiv der letzte Tag vor dem Beginn einer Hitze­welle, an dem dies möglich war. Der Rest war Routinesache, Dienstag früh verließen 1.000 Ferkel aufgeteilt auf zwei LKW’s die Über­nahme­stelle. Trotz der längeren Fahr­zeit sind alle Ferkel wohlbehalten in Bulgarien angekommen.

Nachdem der Kunde einen sehr positiven Eindruck über die gelieferten Ferkel gewonnen hatte, konnten wir 14 Tage später eine Folgelieferung durchführen und so einen nicht unwichtigen Beitrag zu der sich abzeichnenden Entspannung am österreichischen Ferkelmarkt leisten.