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Gemeinsame Außendienst Tagung der heimischen Erzeugergemeinschaften

Veröffentlicht am 11. Juli 2023

Die ARGE Rind - als Dachorganisation der heimischen Rinder-Erzeugergemeinschaften - führte heuer erstmals eine Tagung für Außendienst-MitarbeiterInnen der Mitgliedsorganisationen durch. An 2 Tagen wurden im Innviertel unter dem Motto „Gemeinsam stark am Markt“ Erfahrungen ausgetauscht und aktuelle Themen besprochen.

Als Dachorganisation koordiniert die ARGE Rind die Tätigkeiten der Rinder­erzeuger­gemeinschaften in den Bundesländern. Sie ist gleichzeitig die Interessensvertretung für alle Rindfleischproduzenten in Österreich. Die ARGE Rind verhandelt die Vermarktungs- und Preiskonditionen für die Rindfleischerzeuger mit den Abnehmern und ist maßgeblich an der Entwicklung von regionalen sowie österreichweiten Qualitätsfleischprogrammen beteiligt, welche im Handel positioniert werden und damit den Verbrauchern zur Verfügung stehen.

Gemeinsam stark am Markt

Unter diesem Motte stellten ARGE Rind Geschäftsführer Werner Habermann und Obmann Josef Fradler aktuelle Entwicklungen am Rindfleischmarkt sowie Ziele und Herausforderungen für die Organisationen dar. Ein Highlight der Tagung war ein Vortrag des Geschäftsführers der Firma Astrokalb, Thomas Maurovich. Er referierte über aktuelle Chancen und Herausforderungen in der Kalbfleischvermarktung aus der Sicht eines Vermarkters sowie das gemeinsam mit der ARGE Rind entwickelte Vermarktungsprogramm „Kalb rosé“ für heimische Kälber.

Wesentlicher Bestandteil der Tagung war der Austausch der Außendienst-MitarbeiterInnen untereinander. Die unterschiedlichen Strukturen und Ausgangspositionen, Herausforderungen und Erfolgsgeschichten wurden gemeinsam präsentiert und diskutiert.

Von der Praxis - für die Praxis

Um die Erkenntnisse aus der Praxis bestmöglich für unsere Mitgliedsbetriebe nutzbar zu machen, wurde der fachliche Teil durch Exkursionen zu zwei Betrieben vervollständigt.

Am Fresserbetrieb von Familie Karrer werden rund 1.200 Kälber pro Jahr für die Mast vorbereitet. Es handelt sich überwiegend um männliche Fleckvieh-Kälber, welche über die Rinderbörse Oberösterreich mit einem durchschnittlichen Gewicht von 95 kg an den Betrieb vermittelt werden. Die fertigen Fresser werden mit einem Alter von 5 Monaten und mit einem Gewicht von rund 190 kg an die Stiermast weiter vermarktet. Die Kälber werden intensiv betreut und während der Aufzucht geimpft (Rindergrippe) sowie enthornt. Der Betrieb verfügt über mehrere Ställe an einem Standort, wobei sowohl Umbaulösungen als auch Neubauten genutzt werden. Neben der Tierbetreuung und Hygiene spielt die perfekte Belüftung des Kälberstalles eine wesentliche Rolle. Temperaturschwankungen und Zugluft sind dabei zu vermeiden.

Am Betrieb der Familie Gollhammer werden rund 350 Kälber für das Projekt „Kalb rosé“ produziert. Es werden ausschließlich Kälber von Milchrassen, v.a. Holstein Friesian, eingestellt. Die Mast beginnt bei einem Gewicht von ca. 70 kg, bei der Schlachtung sind die Kälber knapp unter 8 Monate alt und erreichen ein Schlachtgewicht von rund 170 kg. Die Kälber werden im Rahmen einer 12-wöchigen Tränkedauer graduell entwöhnt. Im Anschluss folgt die Mast, die auf Maissilage und Kraftfutter basiert. Einstellkälber als auch fertige Rosé-Mastkälber werden über die Rinderbörse Oberösterreich vermarktet.

Auf diesen beiden Betrieben wurde eindrucksvoll vermittelt, dass die heimische Kälberproduktion bzw. Kalbfleischproduktion einen wirtschaftlich interessanten Betriebszweig darstellt. Grundvoraussetzungen dafür sind beste Haltungsbedingungen (v.a. Stallklima), hohe Hygienestandards sowie die Tierbetreuung mit intensivem Gesundheitsmanagement durch LandwirtInnen und VeterinärInnen.